In memoriam: Rosalind Fox Solomon…

Patua Para Sculptor's Community at Kali Puja, Girl Of The Image Makers Community, Before Kali Puja, Calcutta, 1981 © Rosalind Fox Solomon / MUUS Collection

Eine prägende Gestalt der Fotografie ist von uns gegangen. Rosalind Fox Solomon, eine Pionierin des Porträts, verstarb am 23. Juni 2025. Geboren 1930 in Highland Park, Illinois, war sie bekannt für ihre Porträts und ihr tiefes Gespür für kulturelle Unterschiede.


Mrs. Ova Heggi and her Mannequin, Chattanooga, Tennessee, USA, 1974 © Rosalind Fox Solomon / MUUS Collection

Ihren Weg zur Fotografie fand Solomon erst spät. Nach ihrem Abschluss am Goucher College 1951 zog sie nach Chattanooga, Tennessee. Ihr ehrenamtliches Engagement für "The Experiment in International Living" führte sie 1968 nach Japan, wo sie mit einer Instamatic-Kamera zu fotografieren begann. Mit 38 Jahren traf sie die Entscheidung, die Fotografie zu ihrem Beruf zu machen und studierte bei der einflussreichen Lisette Model in New York. Model ermutigte sie, das zu fotografieren, was sie kannte, was zu ihren frühen Arbeiten in und um Chattanooga führte.

Chacas, Ancash, Peru, 1995 © Rosalind Fox Solomon / MUUS Collection

Ihre Fotografien aus dem amerikanischen Süden wurden später in dem gefeierten Buch "Liberty Theater" (2018) veröffentlicht. Die Bilder, die über Jahrzehnte entstanden, setzen sich mit sozialer Klasse, Rassismus und der Geschichte des Bürgerkriegs auseinander. Solomon nutzte eine Mittelformatkamera mit Weitwinkelobjektiv und ihr direkter, konfrontativer Stil im quadratischen Format betonte die psychologischen und gesellschaftlichen Aspekte ihrer Sujets. "Ich machte diese Fotos mit dem Interesse, sowohl die Schönheit als auch die Traurigkeit darzustellen, die ich um mich herum sah", sagte Solomon.

Landmine Zone, Pnom Penh, Cambodia, 1992 © Rosalind Fox Solomon / MUUS Collection

Ein Guggenheim-Stipendium ermöglichte ihr ab 1979, ihre Arbeit international auszuweiten. Ihre Reisen führten sie unter anderem nach Lateinamerika und Indien, wo sie sich mit Themen wie Ritualen, Spiritualität und dem Überlebenskampf befasste. Dies mündete 1986 in der bedeutenden Einzelausstellung "Rosalind Fox Solomon: Ritual" im Museum of Modern Art.

Bananas, Salvador, Bahia, Brazil, 1980 © Rosalind Fox Solomon / MUUS Collection

Ihr vielleicht wirkungsmächtigstes Werk entstand auf dem Höhepunkt der AIDS-Krise. Ihre Serie "Portraits in the Time of AIDS" (1988) verlieh den Betroffenen Sichtbarkeit und Würde in einer von Stigma geprägten Zeit.

Captive Bird, Chichicastenango, Guatemala, 1977 © Rosalind Fox Solomon / MUUS Collection

Rosalind Fox Solomon, deren Werk in über 50 Museumssammlungen weltweit vertreten ist, war auch als Performancekünstlerin tätig, wobei sie ihre eigenen Texte mit Video und Klang kombinierte. Bis ins hohe Alter blieb sie künstlerisch aktiv. Mit ihr verliert die Welt eine Künstlerin, die unermüdlich die Komplexität menschlicher Beziehungen, Liebe und Tod erforschte.